Bei diesen Hörbeispielen geht es um ein Kleinklavier von A. Grand, das 1971 hergestellt worden ist. Die Marke wurde 1869 in Berlin gegründet. 1970 wurde sie von dem Klavierbauer Ferdinand Manthey übernommen, aber die Produktion wurde 1988 eingestellt. 1990 wurde die Produktion wieder aufgenommen, doch wanderte der Produktionsstandort von zuletzt Wuppertal zur Bejing Piano Factory in China.
Unser Kleinklavier wird durch eine Klaviermechanik des deutschen Herstellers Renner veredelt. Doch bei Kleinklavieren haben auch die Mechanikhersteller eben nur minimale Spielräume. Die Einstellung der Mechanik ist somit der Schlüssel zur guten Spielart.
Klanglich fällt das Klavier mit einer knapp über einen Meter niedrigen Bauhöhe positiv auf. Wie so oft empfinden wir den Bass als spürbar angenehm. Das liegt häufig an der konstruktiven Optimierung der klanglichen Eigenschaften im Bass mittels einer so genannten Bassbrücke, wie sie im Bild unten zu sehen ist.
Das Klavier wurde 15 Jahre nicht gespielt und daher natürlich auch nicht gestimmt. Dafür war die Verstimmung aber gar nicht so schlimm. Unser Piano hatte die Struktur der letzten Klavierstimmung noch gehalten. Dieser letzte Service war aus der Sicht der Funktion der musikalischen Stimmung auf die Klavierspieler und deren Zuhörer suboptimal, denn es ist genau genommen eine Trauerstimmung ohne die so genannte Spreizung. Sowohl für Musiker als auch für Musikkonsumenten gilt: Musik dient als ein Werkzeug des Stimmungsmanagements. Über die Musik soll also die eigenen Stimmung am besten natürlich positiv beeinflusst werden. Das heißt, die Musik soll
In diesem funktionalen Bezug muss man die musikalische Stimmung einordnen und sich als Klavierstimmer fragen, was denn die heute aktuelle Gleichtemperierte Stimmung an Spielräumen enthält, die man derart einsetzen kann, dass aus einer Trauerstimmung zum Beispiel eine aufbauende, freudvolle Stimmung wird, die sich im direkten Transfer auch entsprechend positiv auf die Befindlichkeit der Klavierspieler auswirkt. Das ist eben die bereits angesprochene Spreizung, die bewirkt, dass sie uns aufrichtet, die Atmung freier wird, sich der Blick nach vorne ausrichtet. Das muss - zusätzlich zum Erfüllen der eher technischen Standards der angesprochenen Gleichtemperierten Stimmung - das wesentliche Ziel einer guten Klavierstimmung sein!
Den Unterschied kann man an den beiden Hörbeispielen oben sehr gut hören und auch spüren. Denn bei der Endstimmung wurden im Vergleich zur Verstimmung gleich mehrere Aspekte wesentlich verändert:
Vergleichen und hören Sie selbst!