Der Klavierbauer B. Schellenberg (Trier) war lediglich von 1877 bis 1900 aktiv. Folglich muss das Klavier aus unserem Hörbeispiel aus der Zeit vor 1900 stammen.
Das Klavier von Schellenberg war bereits auf dem aktuellen Stand seiner Zeit. Es weist bereits die Konstruktionsmerkmale eines modernen Klaviers auf, denn es ist ein Überkreuzsaiter und die Klaviermechanik hat bereits eine Unterdämpfung. Das Piano war in der Tonhöhe etwas abgesunken und seit der letzten Stimmung vor circa 3 Jahren entsprechend verstimmt. Der tiefere Kammerton ist für das Klavierspiel grundsätzlich kein Problem, solange man alleine spielt. Erst wenn man mit anderen Instrumenten zusammen spielen will, die in der Tonhöhe sich nicht beliebig anpassen können, muss man nach Lösungen suchen. Auf Wunsch der Besitzer habe ich das Klavier um so viel höher gestimmt, dass ein Zusammenspiel mit Blasinstrumenten möglich ist. Gleichzeitig versuchte ich das Risiko von Saitenbrüchen zu vermeiden. Beides ist mir gelungen: Sowohl der sorgsame Umgang mit dem über 100 Jahre alten Saitenmaterial sowie das Höherstimmen in einem Termin zum Festpreis.