Der Name Seiler steht genau genommen für höchste Klavierbaukultur. 1849 wurde die Pianofortefabrik von Eduard Seiler in Liegnitz gegründet. Nach dem Krieg musste man sich einen neuen Standort suchen, den man erst später in Kitzingen fand. Seiler erfand und baute eine aus heutiger Sicht immer noch hochwertige Version eines Hybrid-Pianos. Doch die Zeit war noch nicht reif für diese grandiose Idee und seine Möglichkeiten des Marketings offensichtlich auch beschränkt. Wie Sie in dem letzten Hörbeispiel gelesen haben, versucht Yamaha die Lorbeeren der Erfindung des Hybrid-Pianos einzuheimsen, die jedoch Kemble sowie möglicherweise Seiler gebühren.
Dem Klavier von Seiler aus unserem Hörbeispiel sieht man seine Klasse auch heute noch an. Das ist ein echtes Kulturmöbel:
Ein 130 cm hohes #Klavier 1910 in Liegnitz von Ed. Seiler gebaut: Ein #Kulturmöbel! http://t.co/Ofm5UAoObH pic.twitter.com/iAsP8jda4p
— Matthias Meiners (@Praeludio) 19. Juli 2015
An Kleinigkeiten wie dem Moderato-Zug lässt sich die Liebe zum Detail ablesen:
#Klavierbau mit Liebe zum Detail: Ed. Seiler, Liegnitz, Baujahr 1910 http://t.co/Ofm5UAoObH pic.twitter.com/iR4I1pK6HP
— Matthias Meiners (@Praeludio) 19. Juli 2015
Sein Innenleben zeugt von einem hohen Markenbewusstsein. Die Marke wurde zelebriert. Die auf den Weltausstellungen erhaltenen Auszeichnungen wurden auf der damaligen Homepage der Klavierbauer, nämlich auf der Gussplatte in Eisen gegossen und vergoldet:
Auszeichnungen in Eisen gegossen: Ed. Seiler, #Piano, Baujahr 1910 http://t.co/Ofm5UAoObH pic.twitter.com/VU6RaC7kea
— Matthias Meiners (@Praeludio) 19. Juli 2015
Aber das wunderbar verarbeitete Möbel versteckt nicht nur den Klangkörper sowie das sensible Spielwerk sondern auch die schön gestalteten Medaillen. Daher würde sich auch dieses 1910 entstandene Modell 130 von Seiler wunderbar für die Eigenkreation eines Transparent-Pianos eignen.
Das Transparent-Piano ist eine im Gespräch zwischen Praeludio und seinen Kunden entstandene Idee, die jeder nachahmen kann, der das möchte. Dabei wird der so genannte Oberrahmen durch eine Plexiglasplatte ersetzt. Die durchsichtige Platte verhindert das Verstauben und gibt dennoch den Blick frei auf das faszinierende Spielwerk im Klavier. Aus dem Klavier als einem Kulturmöbel wird so ein Hingucker. Wenn man diese Idee mit LED-Lichterketten erweitert, die man beim Klavierspiel mittels Fernbedienung entsprechend der eigenen und/oder musikalischen Stimmung farblich verändern kann, so entsteht daraus das Highlight eines musiksensiblen Ambitekten, der zu Hause eine individuelle Pianosphäre gestaltet. Die Selbstharmonisierung am Piano wird durch diese architektonischen Ergänzungen zu einem ganzheitlichen da multisensuellen Erlebnis. Finden Sie nicht auch, dass der wissenschaftliche Begriff des Stimmungsmanagements im Vergleich zu diesen kreativen Wortschöpfungen fiel zu trocken klingt und das Thema bei weitem nicht umfassend beschreibt?